Zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen musste die Bundesliga-Mannschaft des BSV Velbert in Bayern die Queues schwingen: Nach Osterhofen und München am 18./19. Januar (Ergebnis: zwei Siege mit 3:5 und 2:6) ging es jetzt für den heimischen Tabellenführer am vergangenen Wochenende gegen den BC Landau an der Isar und den BC Regensburg.
Waren vor zwei Wochen noch die Stars Eddy Merckx und Ismail Yasin mit an Bord, gingen die Velberter Dreiband-Cracks diesmal mit rein deutscher Besetzung an den Start – alle Ausländer waren anderweitig im Einsatz. „Wir wollten trotzdem in Landau, in der Mitte der Tabelle angesiedelt, gewinnen, und in Regensburg, die immerhin an Platz 3 rangieren, mindestens ein Unentschieden erzielen und so vier Punkte mit nach Hause bringen“, hatte BSV-Vorstand Werner Klingberg als Ziel vorgegeben. Doch es kam etwas anders…
Beim BC Landau, der wie immer mit österreichischer Verstärkung auftrat, konnte sich Volker Simanowski in seiner Partie mit einem GD von nur 0,68 gegen den schwer kämpfenden Harry Ryzmann 32:40 behaupten, am Nebentisch schaffte Philipp Leu (GD 0,71) aber gegen Christian Bichler nur ein 40:34, womit es bei Halbzeit 2:2 unentschieden stand.
In der zweiten Hälfte unterlag der Österreicher Claus Maurer dem wie gewohnt robust auftretenden Velberter Torsten Anders (GD 0,93) klar mit 22:40. Stefan Dirks hatte es mit seinem Gegner, dem mehrfachen österreichischen Meister Gerhard Kostistansky, deutlich schwerer und musste sich am Ende mit 31:40 und einem GD von nur 0,84 zufrieden geben.
Damit gab es an der Isar für Velbert nur ein Unentschieden und einen Punkt, was beim mageren Mannschafts-GD von 0,775 auch nicht anders zu erwarten war. Parallel dazu kam allerdings die Nachricht, dass die Verfolger Velberts um den ersten Platz in der Bundesliga-Südgruppe, der ATSV Erlangen, in seinem Spiel gegen den BS Osterhofen auch nur ein 4:4 und damit nur einen Punkt erzielt hatte, so dass der Samstag für Velbert noch glimpflich abgelaufen war.
Am Sonntag in Regensburg wartete am ersten Brett der österreichische Routinier Herbert Szivacz auf Stefan Dirks, der sich aber von seinem Gegner nicht beeindrucken ließ und mit einer 12er Serie startete. Wer dachte, da könne nichts mehr schief gehen, war allerdings auf dem Holzweg, Szivacz kämpfte sich heran und gewann am Ende 40:34 in 28 Aufnahmen, was für ihn einen GD von 1,43 und für den in dieser Saison leider schwächelnden Saison Dirks immerhin 1,2 bedeutete.
Am Nebentisch überrannte Torsten Anders seinen Gegenspieler Tay-Dien Truong förmlich und brachte seine Partie mit 23:40 nach Hause, was mit 1,48 den besten GD des Wochenendes bedeutete. Halbzeit-Stand damit wieder 2:2 und alles offen…
Volker Simanowski spielte in der zweiten Hälfte eine starke Partie gegen den Regensburger Thomas Wagner, die er problemlos mit 23:40 und einem GD von 1,08 für sich entschied.
Jetzt kam es auf die nebenan laufende Partie von Philipp Leu an, der lange mit seinem Gegner Roman Bachmaier gleichauf war. Doch dann gelang Leu im letzten Drittel eine 8er Serie, wobei im Verlauf ein strittiger Ball vom Regensburger Schiedsrichter fair für Velbert gezählt wurde – Bachmaier erholte sich von diesem Erlebnis nicht mehr und musste zusehen, wie Leu die Partie am Ende mit 34:40 und einem GD von 0,75 gewann – die entscheidenden zwei Punkte zum 2:6 Gesamtsieg waren eingefahren.
Velbert erzielte einen Mannschafts-GD von 1,06 und mit dem Sieg in Regensburg auch die angestrebten vier Punkte – allerdings anders als erwartet. „Und die Tabellenführung ist mit sechs Punkten Abstand zu Erlangen nach wie vor klar,“ freute sich BSV-Chef Klingberg.
Jetzt warten auf die Velberter in der restlichen Saison nur noch fünf Begegnungen, in denen sie wieder mit der Unterstützung ihrer ausländischen Stars rechnen können – beim nächsten Mal auswärts in Bergisch-Gladbach können sowohl Eddy Merckx und der Holländer Barry van Beers wieder mit dabei sein.
Der Weg zum Aufstieg in die erste Liga scheint vorgezeichnet…